Öffnung von Kirchengemeinden: Eine HINAUS-Forderung oder: Jona geh nach Ninive

Unter dem Leitbild Gemeindecaritas und Gemeinwesendiakonie ermutigen beide großen christlichen Kirchen ihre jeweiligen Gemeinden seit Jahren sich intensiver dem Sozialraum zu öffnen. Das läuft aber nicht selten so wie in der Geschichte von Jonas und dem Wal: Man zieht zunächst los in die andere Richtung und beschäftigt sich (im Bauch des Wales) zurückgezogen erst mal mit Fragen wie der Zusammenlegung von Kirchengemeinden, Sanierungsprozessen, Neuorganisationsprozessen. Und erst auf den zweiten Aufruf hin macht sich die eine oder andere Gemeinde auf den Weg ins sinnbildliche „Ninive“ (also da draußen, wo die Herausforderungen unserer Zeit auf Unterstützung warten). Aber wie in der biblischen Geschichte hilft es dann nicht nur den Satz zu sagen, dass es so nicht weitergehen kann – um dann unter dem Palisanderstrauch zu warten. Wie in der Geschichte von Jona besteht dann nämlich die Gefahr, dass die Ninive´ler ihr eigenes Ding machen. So muss z.B. Kirche darauf aufpassen, dass die zivilgesellschaftlichen Bewegungen (wie die Klimabewegung, Schutz der Artenvielfalt, Engagement im Bereich Integration und Inklusion u.a.) nicht ohne sie laufen. Es geht dabei nicht darum z.B. eine eigene Umweltgruppe in der Kirchengemeinde zu gründen und darauf zu warten, dass die Leute kommen, sondern als Institution draußen präsent zu sein und mit den anderen mitzumischen. Dazu bedarf es Haltung, klare Konzepte, Ideen und Handwerkszeug.

Im Rahmen dieses Seminartages sollen die damit verbundene zentralen Herausforderungen bearbeitet werden. Daneben gibt es viel Raum für Fragen der Teilnehmer*innen und Netzwerkarbeit.