Lüttringhaus Institut für Sozialraumorientierung, Quartier- und Case Management |
Preis auf Anfrage.
Gewalt, Machtmissbrauch oder Fehlverhalten von Mitarbeiter*innen oder Dritten gegen betreute Kinder oder Jugendliche sind die unerträglichsten Vorkommnisse in der Jugendhilfe. Die Namen von Opfern wie Chantal, Kevin, Pascal oder Lea-Sophie bleiben
haften, die Beteiligung von Tätern in den eigenen Reihen wie Einrichtungsleitern, Sozialpädagogen oder Erziehern wird eher verdrängt. Wenn das Undenkbare, das unserem professionellen Selbstverständnis völlig widerspricht, in unserer Jugendhilfe-Einrichtung selbst eintritt, sind wir im Regelfall nicht gewappnet. Wir stehen dem „worst case“ hilflos gegenüber:
Verunsicherung und Handlungsdruck, Erschrecken und Trauer, Rechtfertigung und Wegducken – alles Tendenzen, die das Handeln der Beteiligten in solchen Situationen kennzeichnen. Der Druck der Öffentlichkeit, die berechtigte Nachfragen von Politik, Polizei
und Staatsanwaltschaft, Presse und Angehörigen verstärken die Hilflosigkeit. Um in einem solchen Fall bestehen und professionell handeln zu können, ist ein solides Krisenmanagement erforderlich. Das kann nicht erst im Ernstfall entstehen, sondern muss
jetzt, in der noch „heilen Welt“ vorbereitet werden. Ein solches Krisenmanagement für uns selbst existiert jedoch in den Einrichtungen, trotz eines ausgeklügelten Qualitätsmanagements, eher selten oder liegt gut abgelegt im Handbuch.
Diese Praxisrealität greift das Seminar auf. Zur Abhilfe werden gemeinsam mit den
Teilnehmenden die Grundlagen eines professionellen Krisenmanagements erarbeitet.
Den Teilnehmenden sind die zentralen Kriterien eines Krisenmanagements im worst case vertraut; sie können sie anwenden
Vermittlung theoretischen Grundlagenwissens anhand von kurzen Inputs mit praktischen Bildern; Fallbesprechung, Gerichtsurteile, Bearbeitung von Fragen aus der Praxis der Teilnehmer*innen